Skandal beim Kerlestammtisch - Wirt erklärt Bärengruppe für wirtschaftlich nicht tragbar, nachdem er gut an Ihnen verdiente.
Seit einigen Jahren gibt es nun schon den Kerlestammtisch Berlin an verschiedenen Orten und mit verschiedenen Konzepten. Ein beliebtes Konzept seit 3 Jahren war der Stammtisch am 1. Mittwoch des Monats im Restaurant "essen fassen".
Die bärigen Wirte Andreas und Norbert hießen die Kerle eigentlich immer willkommen, zumindest deren Geld.
Insbesondere da der Stammtisch an einem eher umsatzschwachen Tag wie dem Mittwoch stattfand, brachte der Stammtisch doch wahrscheinlich immer etwas Kontinuität in die Kasse.
Doch mit dem aufkommenden Erfolg des Restaurants in einer der spießigsten Ecken Charlottenburgs, schienen diese Stammgäste wohl zunehmend ein Klotz am Bein.
Zuerst wurden sie in einen Nebenraum verfrachtet, der am Anfang viel zu klein für die vielen Stammtischkerle und damit völlig ungemütlich war. Und später, als zunehmend klar wurde, dass viele der Kerle dadurch vergrault worden sind, bat man um vorherige Anmeldung, wieviele Kerle denn nun beim nächsten Mal erscheinen würden. Die Spontaneität des Termins war somit dahin und diese Veranstaltung verkam zur Farce. Immer mehr Stammtischkerle blieben lieber zuhause, zumal es auch zunehmend an Freundlichkeit und Herzlichkeit seitens der Wirte mangelte.
Gestern nun kam es zum Eklat. Nachdem ca. 10 Kerle einige Stunden gemütlich beeinander gesessen, getrunken und gespeist haben und NACHDEM ALLE BEZAHLT HABEN, platzte die Bombe.
Den letzten im Aufbruch begriffenen Gästen wurde gesagt, dass man den Stammtisch in Zukunft nicht mehr im Hause haben möchte. Es kamen einige seltsam vorgeschobene Gründe, die allesamt unglaubwürdig waren.
Die traurige Wahrheit ist, dass eine Gruppe von 10 und mehr bärigen Kerlen nicht zu der neuen, bürgerlichen Klientel passt, welches in letzter Zeit dieses Restaurant frequentiert. Es gab durchaus gestern Anzeichen dafür, dass man sich in dem Hauptraum naserümpfend über die Bären echauffiert hat, weil sie es wagten zu lachen und Spass zu haben.
Nun kann jeder Wirt selbst entscheiden, wen er als Gast haben möchte und wen nicht, diese Entscheidung wird auch respektiert.
Nur kann man es schade finden, dass man wie ein abgenutzter Lover aus dem Bett geworfen wird, kurz nachdem man sich an ihm befriedigt hat.
FAZIT: Die Art und Weise, wie man Stammgäste (die sich immer gut benommen haben) kalt gestellt hat, um sich opportunistisch an neues Klientel zu werfen, macht es uns unmöglich, weiterhin Empfehlungen für dieses Lokal auszusprechen.
Der Stammtisch ist nun auf der Suche nach einem geeigneten neuen Platz. Vorschläge sind hier im Forum durchaus willkommen.
*Überschrift ist angelehnt an ein Zitat aus Shakespeares "Othello"
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