„Wir werden nackt geboren, der Rest ist Verkleidung“
RuPaul: „Lettin it all hang out: An Autobiography“
Dieses sehr einfache Statement einer der Queens der Club Kids-Szene rund um Michael Alig aus dem Kreise der wilden New Yorker Party Szene der 80er synthetisiert alle Philosophien und Aktivismen zum Thema Gender.
Der Körper ist an sich ist mit Kultur behangen. Jede Identität ist eine Maske. Jede Maske ist eine Performance in einer sozialen Situation. Je stärker das Bewußtsein eines Subjektes wird, dass es Masken trägt, desto mehr wird sein Leben erfüllt, mehrwertig, sensibilisiert und verlängert sein.
Darüber hinaus gibt es keine Wahrheiten. Misstraue jedem Diskurs über Einheit, Gleichheit, Ursprünglichkeit, Reinheit, Ehrlichkeit, Wurzeln, wenn diese nicht im Mechanismus der kollektiven Erinnerung kontextualisiert wurden und damit ein kulturelles Konstrukt abgeben.
Wie es schon in einem Facebook-Status hieß, der ein Santayana-Zitat paraphrasierte: „Jene, die sich nicht an die Vergangenheit erinnern können, sind dazu verdammt, zu denken, sie seien originell.“ GEGEN zelebriert die Doppelträchtigkeit der Masken, indem es die Idee eines Karnevals mit der Textur des Alltags verknüpft, dort, wo Freud und Leid ihre Dramaturgien zur genau derselben Zeit aufführen. Sei Falsch. Sei Wahrhaftig. Sei Immer. Sei Gegen.
GEGEN ART:
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